About the image: The ‘I’ in society is like the house in a village opposite the ‘it’. As a human being, structured, with an inner order and disorder, I am a communicative medium, like any other. Photograph, 1975, Kaltern, South Tyrol
Was genau ist Kommunikation?
Was vor uns war, durch uns wird, und nach uns kommt, beeinflusst auch das hier und jetzt.
Selbst dann wenn ich über die Zukunft nachdenke und auf dieser Basis meinen weiteren Lebensweg verfolge, dann beeinflusst das mutmassliche der Zukunft mein aktuelles tun. Ich setze mich in Relation zum Zeitgeist und dem Blick in die Zukunft.
Wir werden, aus uns wird das was aktuelle unsere Umwelt uns bietet. Wechselwirkung bedeutet, ich beobachte, nehme war was um mich herum geschieht und reagiere auf diese Weise mit meinem Umfeld. Ich bin gesprägt vom Geist des Erlebten, von meinen Vorfahren, von dem was ich selbst erlebe. Ich kommuniziere, interagiere das was mich im innersten Ausmacht. Wenn ich die Symbolik meiner Worte begreifen würde, dann könnte ich sagen, wer oder was aus mir spricht.
Wenn mich etwas schmerzt, dann sind meine Gedanken genauso bei diesem Schmerz, wie der Entzündungswert meines Körpers beim Schmerz konzentriert ist.
Wenn ich schlecht sehe, so kann ein Grund davon der sein, das dies eine Aussage meines Körpers an Mangelerscheinung ist. Z.B. des Vitamins Carotin. Der Körper spricht unaufhörlich zu mir und von meinem Zustand. Manchmal spricht er auch aus was mein Gegenüber empfindet, denkt, tut oder handelt.
Der Körper ist ein mobiles Medium, das unaufhörlich mit der Welt kommuniziert.
Wie genau das von statten geht, das will ich nun darstellen.
Von der Lust an der Kommunikation und des sich ausdrücken wollens
Das Kinder besser lernen, wenn man ihnen nicht zu erklären versucht, was sie tun sollen, ist etwas das man auch im Erwachsenenalter beibehalten sollte. Sich selbst korrigieren tut und kann jemand dann, wenn es die geeigneten Vorbilder gibt. Der Trieb dazu ist dadurch gegeben, weil Kinder in die Gunst der Erwachsenen kommen wollen, im Erwachsen sein bleibt eine gewisse Vorbildfunktion derer erhalten, dessen was wir nicht können. Die Lernfähigkeit, sich selbst korrigieren wollen ist dadurch gegeben.
Der Hinweis gegenüber einem Erwachsenen wie man sich zu verhalten habe weckt erst den Bedarf sich wie ein Kind in Trotzreaktion zu üben. Ganz abgesehen von der Frage ob der oder die korrigierende sich selbst Vorbildlich genug verhält. Beim Kind aber fördert es ein kontraproduktives Verhalten. Das Eingreifen wirkt auf das Selbstwertgefühl! Je mehr man Kinder korrigiert, desto „behinderter“ werden sie im Sprachgebrauch, sagt Vera F. Birkenbihl. Einsilbigkeit, Verlust des Wunsches, sich aktiv auszudrücken, auch die Unlust zum Lesen und Schreiben sind negative Nachhaltigkeiten. Wenn Menschen keine Freude haben sich sprachlich ausdrücken zu wollen, führt dies zu oder durch Lebensprobleme hindurch, so Birkenbihl weiter. Sprache bestimmt wie wir unsere Wirklichkeit wahrnehmen und meistern! Die Welt differenziert mit ihrem evolutionären Wachstum. Wenn sprachliche Fähigkeiten verkümmern, ist man nicht mehr in der Lage differenziert über diese Welt nachzudenken. Dementsprechend drückt man sich auch aus. Man bleibt unter anderem oberflächlich, unverständlich, begreift die Welt nicht oder unzureichend.
Kinder sind beim Nachahmen erstklassige Meister. Diese Eigenschaft ist auch im Erwachsenenalter durchaus erhaltbar. Das Problem vom Erlernen der Sprache liegt nicht im Lernenden, sondern im aktuellen System. Es löst Vorurteile beim Lernenden aus und fördert selbsterfüllende Prophezeiungen. Obwohl ich mich mit Kommunikation intensiv befasst habe und dies auch weiterhin tun werde, ich bin ein manches Mal selbst dem Problem ausgesetzt geeignet zu kommunizieren. In meinem Arbeitsumfeld bin ich recht engmaschig mit verbaler wie nonverbaler Kommunikation konfrontiert. Mir fällt seit langer Zeit schon auf und es ist auch erstaunlich wie schlecht kommuniziert wird, von Jung bis Alt, egal wo man ist, wohin man geht.
Auch das in gewohntem Umfeld die Vorbildwirkung nur dann fruchtet, also fruchtbar, empfänglich ist, wenn es Erschütterungen gibt die Menschen aus der Bahn werfen. Traumatas wirken hier wie eine Umlenkrolle die offensichtlich zwangsläufig erforderlich zu sein scheint. Vera F. Birkenbihls Appell: Wenn gute Vorbilder vorhanden sind, kann man sich selbst unterrichten. Wenn dies schon ein Kleinkind kann, das erst die eigene Sprache lernt, gilt dies für Erwachsene erst recht! Vorbilder sind auch Tonträger und Medien jeglicher Art, von denen wir das für uns spezielle abschauen werden. Leben und Verhalten wie Vorbilder! Es wird immer fruchtbare Zeiten geben und dann ist das Vorbild präsent und gibt die entscheidende Richtung vor.
Quelle:
Aus Sprachenlernen leichtgemacht! Vera F. Birkenbihl, 24. Auflage, 2001, mvg Verlag. Vera Felicitas Birkenbihl ist eine Marke. Sie galt bis zu ihrem Tod durch Krebs im Jahre 2011 als erfolgreichste Trainerin Europas. Beriet Manager wie Angestellte grosser Konzerne, darunter BMW, Siemens, 3M oder Quelle, um nur wenige Namen zu nennen. Eine Zeitlang war sie im ARD-Kanal Alpha zu sehen. „Stroh im Kopf?“ Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer ist einer ihrer Bestseller geworden. Ein Mensch der es verstand die Dinge so zu kommunizieren, auf eine Weise zu vermitteln das man das Gefühl empfängt, man selbst habe es gewusst. Eine Ausnahmeerscheinung. Denn genau das wird heute nicht nur von Führungskräften verlangt.
Auch Angela Moré hat einmal darauf hingewiesen, das wir Vorbildern eine Art unbewusster kosmologischer Gottheiten zusprechen. Angela More ist Sozialpsychologin und Gruppenanalytikerin und Professorin an der Leibniz Universität Hannover.
Offizielle Webseite Vera F. Birkenbihl https://vera-birkenbihl.de/
Die Erben der Göttinnen und Götter
In der klassischen Art und Weise kommen wir als Menschen so auf die Welt, das wir genötigt sind den Blick nach oben zu richten. Ob beim Wickeln, das liegen im Kinderwagen beim spazieren gehen, solange wir noch nicht laufen können richten wir den Blick nach oben. Der Psychoanalytiker Erik Homburger Erikson hat dazu einmal gesagt, wir wachsen so auf das wir zeit unseres Lebens etwas suchen an dem wir hoch schauen können. Die Zeit braucht Heldinnen und Helden, an denen wir als Menschen zu wachsen wissen.
Seit vielen Jahren schon pflege ich vereinzelte Auslandskontakte die nicht alleine durch meine vertriebliche Arbeit entstanden sind. Und egal woher diese Menschen auch immer kommen, der überwiegende Teil zeigt mit der Zeit das deren Leben kaum anders ist als das meine. Es gibt diverse Dinge die sind tatsächlich anders. Aber wenn man wissende mit dem Wissen vergleicht das man durch den Kennen Lernprozess erlebt, dann stellt man fest, im Kern ist der Grossteil der Menschen gleich. Und das hat Folgen die man auch schon beobachten kann. Menschen werden sich immer ähnlicher im Zuge oder vor dem Hintergrund der Globalisierung.
Das ist natürlich nicht korrekt ausgedrückt. Denn richtiger Weise sind wir Menschen uns schon ähnlich, aber wir entdecken dieses neu wirkende Phänomen eben erst durch oder im Zuge der Globalisierung.
Hinzu kommt eine immer mehr effizientere Welt. Dadurch das wir so effizient werden, werden wir uns auch in Form und Erscheinung ähnlicher.
Eine Dokumentation hat unlängst erst gezeigt, durch die Art und weise wie wir geboren werden und wie wir im Wohlstand wachsen, so bleiben wir länger junger und werden älter. Neu ist das tatsächlich weniger, aber dies belegt zu bekommen und dann auch noch zu beobachten ist eine andere Hausnummer. Ist wirkt mysteriös. Trotzdem, der Philosoph Byung Chul Han beschreibt in Was ist Macht?, Macht formt den Körper. Ich rede hierbei aber weniger von dem klassischen Begriff der Macht. Jedes einzelne Element in der Welt hat seine eigene Mächtigkeit. Die Macht kommt mit Anteilen der erforderlichen Ordnung und Unordnung der Dinge, so wie es gewünscht ist. PolitikerInnen oder Personen des Öffentlichen Lebens sind häufig kraft ihres Amtes in machtvollen Positionen. Heisst aber nicht das sie Macht haben! Sie haben dann Kraft ihres Amtes Autorität. Zu diesen Themen an anderer Stelle aber mehr. Wenn ernsthaft interessiert was Macht wirklich ist, der sollte nicht nur versuchen mehr in sich reinzuhören, den das Kommunikative ist zentraler Bestandteil der Macht. Der Mensch ist kommunikatives Medium. Und wird dadurch selbst zentraler Bestandteil der Macht. Menschen werden sich jedenfalls immer ähnlicher und so auch das was nach uns kommt.
Ich meine, so etwas wird es noch nie in solch intensiver Form gegeben haben. Eine solche Fülle von Menschen die das geistige Erbe ihrer Vorfahren weiterleben. So als würde die Zeit stehen bleiben. Wenn Menschen eine göttlich anmutende Größe in der Welt erreicht haben, in etwa so, als könnten wir uns die Welt ohne sie gar nicht mehr vorstellen, und die Kinder das schwere Erbe haben, dort einzutreten, weiterzuführen, was begonnen wurde, es zu erweitern, auszuweiten, neue Formen zu gestalten und zu schöpfen, oder etwa ganz andere Wege einzuschlagen. Es ist nicht mehr dein Leben, sondern das gelebte Erbe. Die Vorbestimmung. Für den Moment fällt mir der Sohn des verstorbenen, ehemaligen Bundeskanzlers Deutschlands, Helmut Kohl ein. An seinem Verlauf, so konnte man es in den Medien verfolgen, ist zu erkennen, wie sehr der Sohn mit dem Erbe des Vaters zu kämpfen hat. Auch Paris Jackson, die Tochter des verstorbenen Michael Jackson steht im Kampf von Erwartungen und Erfüllen wollen. Viele sind noch dabei, andere versuchen es noch.
Auch wenn Phil Collins noch will, er gestand zum entsetzen seiner Fans und auch mir als ein Kinder 1980er Jahre ein, er kann nur noch eingeschränkt Konzerte geben kann. Der Körper spielt nicht mehr mit. Die Zeit ist also gekommen, in der die grossen dieser Welt das Parkett verlassen. Die Freude aber ist gross, wenn mögliche Nachkommen da sind und das Erbe auf ihre Weise neu zu interpretieren wissen. Viele werden es lieben in die Fussstapfen der Eltern zu treten, andere werden es hassen. Dabei fehlt vielleicht nur ein Wechsel der Perspektive. Man tut sich keinen Gefallen für oder gegen etwas zu kämpfen, sondern muss sich heraus emanzipieren, ohne Ansehen der Person. Den ein alles und ein jedes hat seine Zeit. Viele haben die Herausforderungen des Lebens gemeistert, andere durften nie erfahren wer sie wirklich sind, zu tief sitzen Verletzungen und Traumatisierungen von Kriegen, Hunger und Katastrophen. Wenn im Herbst des Lebens der Staffelstab im Rennen um den Fortbestand, um das geistige Erbe weitergegeben werden kann, dann ist das Ziel vielleicht erreicht. Wir gehen eine Zeitlang gemeinsam bis sich einer, eine verabschiedet und durch die nächste Generation die Aufgabe des individuellen Lebens weiter führt, weiter vorantreibt. (Vgl. Hobbes). Der Körper ist vergänglich, was immer du tust, der Geist bleibt, was er ist, am Leben und ausbaufähig. Diese Gedanken sind mir nicht erst seit der philosophischen Recherche entstanden, was heissen soll, es gab Vordenker hunderte Jahre vor unserer Zeit die hier bereits einiges erkannten. Viel interessanter könnte aber sein, das in oder durch die regenerative Medizin nicht nur an der Widerherstellung der Organe gearbeitet wird, man kann Organe heute auch im 3D-Druck herstellen. Ich will darauf nicht weiter eingehen, vielmehr führt mich der Gedanke um die Diskussion zwischen den Unterschieden natürlicher Intelligenz und künstlicher Intelligenz um. Könntest du alle Organe neu ersetzen, was bleibt dann noch übrig?
Der Geist!
Schon im frühen Mittelalter gab es Menschen, die ihren Kindern Vermögen vererbt haben, mit dem Hintergrund, ihr Leben nach dem Tod zu zelebrieren. So steht es in Beziehungen, Vernetzungen, Konflikte, historische Verwandtschaftsforschung von Christine Fertig und Margareth Lanzinger. Vielleicht ein erster Ansatz für den Glauben eines Lebens nach dem Tod, nach der Antike. Wären da nicht die Religionen ob Esotherisch oder gottesfürchtiger Art, alle diskutieren sie diese Frage der weiteren Existenz nach dem Tod.
Man mag es wirklich kaum glauben, es geht ausschließlich um den Zeitpunkt der Motivation. Der Moment, der Augenblick, an dem ich heute entscheide wie, was und zu welchem Nutzen ich den Nachkommen etwas vererbe, entscheidet über den weiteren Verlauf der nachfolgenden Generation. Das Ich-Phänomen, Zeitphasen der Menschen, in der man ein Bewusstsein über sich selbst erlangt, vielleicht die Renaissance des eigenen Lebens, Phasen, in denen man in die eigene geistige Tiefe geht, können ausschlaggebend dafür sein, welche Bürde oder welchen Segen man seinen Nachfahren mit in das neue Leben gibt. Und wie der Resonanzforscher Joachim Bauer nachweisen kann und damit das Bindeglied zwischen Sigmund Freud und Abraham Maslows Theorien schließt, dass die Gegenwart der Moment des Lebens ist, in dem zwischen den Trieben zum Erhalt des Fortbestandes und der Erziehung zur Überlebensfähigkeit, die Gelegenheit liegt, das Leben neu zu justieren, auszurichten. Und darin auch der größte Anteil der sichtbaren Macht des Menschen. In jedem Moment des Lebens, zum Zeitpunkt der eigenen Bereitschaft, was den mein Motiv für den kommenden Verlauf ist, mich selbst hinterfragend, habe ich die Gelegenheit dem Leben eine neue Richtung zu geben oder wie gewünscht enger anzupassen. Die Frage ist, was bin ich selbst, was steht über mir an Macht. Der Philosoph Spinoza sagt, alle Erkenntnis käme von Gott. Und vor dem Hintergrund der vor uns stehenden künstlichen Intelligenz muss die Frage erlaubt sein, was ist das Ich? Ist das Ich nicht nur ein Bewusstsein? Könnte man es greifen, wäre es so etwas wie ein Organ? Das Wahrnehmen eines Ichs ist der Tatsache der inneren Vernetzung geschuldet, wie es der renommierte Hirnforscher Manfred Spitzer formulierte. Wir sind in den meisten Fällen viel mit uns selbst beschäftigt, weil wir intern so stark vernetzt sind. Auch hier wird es im Zuge neuronaler Netze noch Diskussionen geben, so wie es jetzt Diskussionen um Emotionen gibt, weil die Künstliche Intelligenz diese nachbilden möchte.
Sich aus den Eltern emanzipieren zu können, um die eigenen Gaben und Fähigkeiten entdecken zu dürfen, gehört schon deshalb zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, weil wir von der Zeit wissen, in der das Thema Helikoptereltern eine Hochphase erlebte. Eltern, vielleicht getrieben von Angst, manövrieren sich wie ein Hubschrauber um ihre Kinder, bringen diese zum Kindergarten, tragen ihnen das Essen nach und bringen sie am Abend, nach Schule und Hausi zum Sportunterricht. Irgendwie in dieser Form.
Nicht aber das man auf die Idee käme irgendjemand dafür verurteilen zu wollen. Denn solchem Verhalten geht das Gegenteil voraus, ganz im Sinne einer Wechselwirkung. Wie ein Gummi, ein Expander, der sich bei Entspannung zurückzieht, schwappt das Erlebte zurück und wechselt die Seite, um dort in ein Hoch zu kommen, dem dieses besagte Tief vorausging. Und was heute das Tief einer Generation ist, ist für die anderen das Hoch oder umgekehrt. Für jeden seine Zeit und für alles seine Zeit im Leben. Jeder, jede kommt einmal dran. Wenn ich tue, was Muddi oder Vaddi oder sonst wer mir vorleben, und es einem Lebenssinn entspricht, aus dem heraus keine Resilienz erwachsen kann, so kann ich nicht einmal in den Genuss kommen zu erfahren, was mich im Leben wirklich motiviert. Es werden die entscheidenden Momente sein, die, so sehen wir es bei den Künstlern, darüber entscheiden, wer es einfach haben wird im Leben und wer es schwerer haben wird oder gar nicht schaffen wird.
Vor einigen Jahren noch schaute ich mir einen Bericht über Art Garfunkel Jr. an, den Sohn des Künstlers mit Weltruhm Art Garfunkel, auch bekannt unter Simon & Garfunkel. Eine Musik, die Millionen Menschen, auch mich, schon in frühen Jahren des Lebens ergriffen hat. Und ich durfte sie, wie auch deren Erfolgsphänomene wie die von Abba, Elvis oder anderen im Grunde nicht mehr erleben. Als Heranwachsender hatte Art Garfunkel Jr. noch ganz andere Flaussen im Kopf, so die Berichte, und hatte mutmasslich nicht den Ansatz einer Vorstellung in welchem Erbe er zu stehen habe. Kinder wie die von Madonna, Michael Jackson oder eben Art Garfunkel müssten, wenn es deren Plan fürs Leben wäre, weit über die eigenen Schöpfer und Schöpferinnen hinauswachsen, um aus deren Schatten treten zu können und etwas zu erreichen, das die Welt zuvor noch nicht gesehen hat. Denn sie sind nun einmal Halbgötter, Menschen, Idole, an denen man sich orientiert. So schreibt Erikson in der vollständige Lebenszyklus (Vgl. Erikson, S. 49, 1988) hierzu, ist das Unvermögen des auf die Weltkommens einmal überstanden und der Kontakt in der Wirklichkeit des Lebens hergestellt, werden wir aus unserer Position des kleinen Menschen fortan immer auf der Suche bleiben nach etwas, nach Dingen, zu denen wir Aufschauen können werden. Wir werden immer auf der Suche nach erhebenden Begegnungen sein, die uns das Gefühl von Stärke übermitteln. Während es auf der einen Seite die Künstler sind, die in ihrer Kunst oder durch ihre Kunst Bestandteil der Welt werden, mit ihr verschmelzen, eins werden, die sind wie das Gras oder der Baum, der wächst, wie die Sonne, die strahlt oder der Regen, der fällt, unsere erlebbare Umwelt gestalten und damit für alle anderen den erlebbaren Raum abbilden. So sind dem Gegenüber die Massen, die sich durch die Anwesenheit charismatischer Figuren verzaubern lassen, um aus der Welt auszutreten. Sie suchen darin das göttliche Angesicht, wie Erikson sagt.
Menschen wie Art Garfunkel jr. oder Paris Jackson, die Tochter von Michael Jackson, haben sich nach teilweise schweren Verläufen, auch lebensbedrohlichen Verläufen emanzipiert oder sind noch auf dem Weg dorthin. Was immer die Evolution vorsieht, vorhat, für den Moment, dass Menschen es schaffen das geistige Erbe aus der vorausgegangenen Generation weiterzuführen, wie es die Welt vielleicht erwartet und der Zeit entsprechend noch mehr anbietet, für diesen Moment ist erkennbar das diese Welt stillsteht. Sie dreht sich so schnell, wie Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa als Gesellschaft der Singularität mutmasslich darstellen, dass man das Gefühl empfindet sie steht. Alles bleibt, wie es ist, wir empfinden keine Verluste, den der Geist, der es kreiert, lebt das weiter was wir erlebt haben. Und dass ein Geist Raum in uns finden kann, das konnte Joachim Bauer durch ein Ausschlussverfahren nachweisen. Im Sinne von, es ist nicht möglich, dass der Mensch keinen Geist habe. Denn der Mensch ist wie eine Art Gefäss, das es zu füllen gilt. Ohne Liebe aber ist alles nichts, so beschreibt es das Hohelied der Liebe (1. Korinther 13, Bibel), eine Darstellung dessen, was Menschen unter dem Begriff Liebe verstehen können. Ohne diese Liebe ist der Mensch nicht in der Lage sich selbst zu erhalten. Menschen, die wir heute vermissen, vermissen wir, weil sie nicht mehr da sind. Niemand hat ihren Platz eingenommen, niemand ist, der die Werke, die begonnen wurden, weiter führen kann oder konnte. Das etwas, die Sache, ein Mensch, ein Subjekt, ein Objekt, ein Tier, was immer es ist, es hat den Platz nicht eingenommen. Die Freude aber über diejenigen die es schaffen in das Erbe zu treten, die haben es geschafft, sie haben den Platz eingenommen an deren Stelle wir jemand vermutet haben.
Ich kannte meinen Vater im Sinne seiner Persönlichkeit und vor respektvoller Distanz durchaus gut. Als er unlängst ging und ich in voller geistigen reife über diesem Thema stand, konnte ich spüren und fühlen wie sein Geist in den meinen Überging. Natürlich hat mich das nicht nur bereichert. Aufgrund unserer zwangsläufigen Ähnlichkeit weis ich das ich sein Erbe bin. Völlig Unromantisch will ich dazu ein Beispiel aus der Technologie nennen. Wann immer Technologien entstanden sind, ihre ErfinderInnen haben immer auch etwas aus der Natur abgeleitet, meist nennt man das in irgendeiner Form Engineering. Bei einigen entwickelten Programmiersprachen, darunter eine der bekanntesten, die Programmiersprache C gibt es Mechanismen die man auch Vererbung nennt. es gibt auch, wie beim menschlichen Gehirn, Assoziationen. Wenn ich aber nur das vererbte nehme, dann gibt es eine Art globaler Bibliothek die alles enthält. Für den Verlauf des Programms aber nutz man nur vererbte Eigenschaften, weil dies für den Ablauf des Programms effizienter ist und weil es die Laufzeit, Schnelligkeit, Performance, Leistung, etc. für ein Programm einfacher macht. Wie verblüffent die Ähnlichkeiten sind, oder?
Sie, die Menschen die ihren Platz eingenommen haben, tragen dazu bei, dass der Mensch in eine Richtung geht, die man als vollkommen wahrnehmen oder verstehen möchte. Der Austausch der liebenden bedeutet auch den weiblichen und den männlichen Geist, sowie mutmasslich alle anderen Geschlechtsableitungen im Kontinuum, auszutauschen. Denn der Raum ist in jedem von uns angelegt. Das weibliche Wesen reichert den Geist mit männlichem an, männliche Geschlechter reifen ihr Wesen mit weiblichem Geiste an, in ständiger Wechselwirkung mit Blick auf die Vollkommenheit. Den Mangel den wir in uns spüren, der ist das unvollkommene und doch spüren wir den Drang diesen Mangel zu vervollkommnen.
Es mehren sich inzwischen die Theorien darüber, wie der Mensch zu leben habe, was dass, was ein Leben für den Menschen vorsieht sein könnte. Nicht etwa aus dem Grunde irgendeiner Art von Bevormundung, sondern weil wir in eine neue Zeit übergehen. In eine Zeit der künstlichen Intelligenz. Und diese wird uns deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfungskrone unter sich vereint. Es sind die Momente, in denen uns klar wird, dass wir verstanden haben wie das Leben funktioniert, worin der Sinn besteht und die Weisheit, und die Frage ob es immer einen Sinn geben muss, was wir tun müssen um überleben zu können. Mit den vorunsliegenden Katastrophen von Hunger, Krieg und Umwelt stirbt eine Vorstellung dessen, was wir bisher unter Leben verstanden haben. Und das, was auf uns wartet ist so unübersichtlich wie das was uns vorausging. Vielleicht wird es eine vierte grosse Kränkung. Der Mensch wird als minderwertig gelten, so hat es G.W.F. Hegel beschrieben, solange er nicht glauben und annehmen kann, es gäbe im ganzen Universum keinen zweiten wie diesen selbst. Das annehmen können, dass dem so sei und das es einen Plan für das Leben gibt, aus dem deutlich, wird das, der Mensch einzigartig ist, das auf diesem die ganze Verantwortung dessen liegt, was wir sehen, wahrnehmen, anfassen, berühren können, Dinge, auf die sich unsere Aufmerksamkeit richten kann, verlangt eine Transformation in der Autorität. Das erkennen das da niemand mehr ist der diesen Müll wegräumt, sondern das wir es waren die etwas begonnen haben und dieses auch wieder aufräumen müssen. Diese Erkenntnis könnte uns fürs Erste den Boden unter den Füßen wegziehen.
Von der menschlichen Kommunikation zum Lebenszyklus
Der Psychoanalytiker Erik Erikson sieht in der Entstehung der Geburt das Abrufen der Veranlagung zum Rituellen und damit das Numinose, übermächtige göttliche, dass in die Welt kommt. Dieser Moment ist auch die Entstehung menschlicher Kommunikation zwischen dem Ich und dem Anderen. Über den Augen, der Stirn gelegen befindet sich die neuronale Struktur für die Entwicklung der Resonanz, der Anlage zur Spiegelung des Gegenübers, der Bildung des Ich und der Herausarbeitung der eigenen Identität, wie der Resonanzforscher Joachim Bauer nachweisen kann.
Es ist die fortwährende Suche des Menschen dieses Resonanznetz auszubauen und treibt daher in verschiedene Wege zur Vergesellschaftung. Mit dem vorliegenden Teil befasse ich mich nun mit dem wohl intensivsten Teil in der Entstehung der menschlichen Kommunikation, mit dem Übergang zur Ritualisierung, bzw. zur Zyklisierung im Lebensverlauf und mit diesem die Entstehung der Gesellschaft. Im Anschluss daran soll ein Übergang von der Zyklisierung des Lebens hin zur Balanced Scorecard vollzogen werden, dem praxisnahen Versuch das eigene Leben auf die Lebenszyklen anzupassen.
Es ist also der elementarste Moment, sich wiederholende Momente der Kommunikation, die wechselseitig die ersten Strukturen im realen Leben des Säuglings, die kommunikative Plattform für alles bildet, was im späteren Leben passieren wird. Mutter und Säugling erkennen sich gegenseitig in den Momenten ihrer Beschäftigung miteinander und der gegenseitigen Befriedigung ihrer Bedürfnisse, was Teil des gesamten Lebens bleiben wird. Jeden Moment des Lebens zu erkennen, der aus erzieherischer Perspektive dazu beiträgt, ein Prinzip aufrechtzuerhalten, das dafür sorgen kann, „eine gesunde Persönlichkeit durchzustehen und aus den inneren wie äußeren Konflikten sie immer wieder mit einem gestärkten Gefühl innerer Einheit, einem Zuwachs an Urteilskraft und der Fähigkeit hervorgeht, eine Sache gutzumachen, und zwar gemäß den Standards derjenigen Umwelt, die für diesen Menschen bedeutsam ist“. (Zitat Erikson, 1959, S. 56).
Es folgen im Leben des Menschen mehrere Abschnitte, sogenannte Lebenszyklen, in denen wir uns grundlegende fundamentale Fragen stellen die Konfliktpotenziale haben. „Der Mensch muss, um im psychologischen Sinne am Leben zu bleiben, unaufhörlich solche Konflikte lösen, genauso wie sein Körper unaufhörlich gegen die physische Dekomposition kämpfen muss.“ (Zitat, Erikson, 1959, S. 56). Das Prinzip des Wachstums folgt einem epigenetischen Prinzip, einem Grundplan zur Ausbildung von Strukturen, dem einzelne Teile folgen und jeder Teil eine Zeit des Übergewichts durchlebt, bis alle Teile zu einem funktionierenden Ganzen herangewachsen sind (Vgl. Erikson, 1959, S. 57). Die menschliche Existenz hängt in jedem Lebensmoment von drei Organisationsprozessen ab, die sich gegenseitig ergänzen. Dem Körper (Soma), der Psyche als Ich-Synthese sowie dem Ethos als gesellschaftlichem Anteil. Die Wechselwirkung ist dabei Teil der, der Organisationsentwicklung und erfordert bei Interesse intensives hinsehen bis zum motivationalen Ursprung. Wo ein Arzt den pathologischen, krankhaften Ursprung zu suchen hat, findet sich für den Laien bis hin zum professionellen Coach in jedem noch so kleinen Anteil einer Information, die vom zu untersuchenden Objekt ausgeht, ein Hinweis auf die tiefliegenden Motive aus einem der drei Anteile.
Manch eine, einer hat eine intensive Menschenkenntnis, andere weniger, die eine möchte mehr darüber erfahren, den anderen interessiert es nicht weiter. Das hängt auch davon ab was für Menschentypen, was für Naturelle wir sind. Für den gewünschten persönlichen Erfolg soll zumindest diese Ausführung unterstützend beitragen. Seinen Ursprung hat die Motivation des Menschen in der von Freud akribisch untersuchten Entstehung von Neurosen, der, wie Erikson es ausdrückt, allgewaltigen sexuellen Energie (Eros) der Geschlechtstriebe, auch Partialtriebe genannt. Offensichtlich hat Freud im maximalen gesellschaftlichen Zeitpunkt der Verdrängung dieser Zeit, um die Zeit der Jahrhundertwende, zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, den Ursprung der Neurosenentstehung durchdrungen.
Da Leben Wechselwirkung ist, muss davon auszugehen sein, dass es zu einer anderen Zeit eine Art Gegenreaktion geben muss. Das nur als Randnotiz. Die Epigenese, der progressive Fortschritt, der zum einen die Organentwicklung vorantreibt als auch die Trieborganisation des Menschen entwickelt, ist das organismische Prinzip des Menschen. Organismisches Wachstum des Menschen ist also eine Art Wechselwirkung zwischen psycho-sozialer Organisationsstruktur als auch psycho-sexueller Organisationsstruktur.
Die Entwicklung der Organe ist derart akribisch und unterliegt einer zeitlich genauen Taktung, dass es einerseits nur schwer möglich werden kann einen menschlich perfekten individuellen Menschen zu produzieren, andererseits stellten Anders Indset als auch Richard David Precht fest, dass algorithmisches Denken, im Sinne von Vorschriften und Regeln gewöhnliches Potenzial des Menschen sein kann, aus Sicht der Veranlagung (Vgl. Erikson, 1988, S. 30). Die Tatsache, dass noch während ein Organ nicht fertig zu Ende gestellt wurde, bereits das Nächste am Wachsen und gedeihen ist, ist eine ganz besondere Herausforderung an das Leben, die man heute, mit der Kenntnis darüber häufiger wahrnehmen und beobachten kann, sofern tatsächlich geeignete Beobachtungsgabe vorhanden ist (Vgl. Erikson 1988, S.30).
Wenn du ein leistungsfähiges Fahrzeug hast und musst dies bei jeder Gelegenheit zur Schau stellen, dann ist dies ein geeignetes Beispiel das Endziel der Organentwicklung, irgendeines Organs nicht erreicht zu haben. Ich erinnere, der Körper spricht unaufhörlich. Der Neurose verfallen. Hast du ein schnelles Fahrzeug, dann verhältst du dich so wie die Muskulatur des Menschen. Die letzten 15%, die zur Aktivierung eines Muskels neuronal, also durch das Gehirn ansprechbar sind, kommen nur bei Todesgefahr vor. Sie werden instinktiv frühestens bei Fluchtverhalten aktiviert. Im Trainings- und Wettkampffall werden nur bis zu 85% der Muskulatur intramuskulär aktiviert.
Nun folgt die Besonderheit, dass ab dem Zeitpunkt der Geburt des Menschen im Grunde lediglich ein Übergang vom, aus dem Mutterleib erfolgt und wir die Entwicklung des Menschen nun für die Welt sichtbar wahrnehmen können. Damit muss man sich vergegenwärtigen, dass es bis auf die Überwindung der Geburt, oberflächlich betrachtet kaum Unterschiede gibt, geben sollte. Denn es scheint im realen Leben nicht zu gelingen, das Prinzip menschlicher Entwicklung voranzutreiben. (Vgl. Erikson, 1988, S. 31) Unabhängig von der Kultur und Persönlichkeit macht Erikson und Hartmann deutlich, dass man einen gewissen Durchschnitt von Weiterentwicklung, wie zuvor beschrieben, in und durch die Gesellschaft erwarten können muss (Vgl. Erikson, 1988, S.31). Schauen wir in die aktuelle Zeit mit der Herausforderung künstlicher Intelligenz, müsste man sich zunächst mit der Frage beschäftigen, was dies meint, welche Bedeutung davon ausgehen kann.
Ich greife den Aspekt neuronaler Netze auf und damit verbunden etwas, das wir seit vielen Jahren ganz natürlich tun. Wir orientieren uns in den wenigsten Fällen an der Evolution einer Disziplin, einer Kategorie, einer Sache aus, sondern, sobald wir etwas verstanden meinen zu haben, halten wir uns für intelligent und kürzen Wege ab. Wir setzen die Evolution außer Kraft, und gehen unmittelbar in den Vernetzungsmodus über. Jeder Mensch ist durch sein Handeln in der Situation für jeden anderen Menschen eine Legitimierung abzubilden. Erziehung durch Einverleibung funktioniert hier prächtig. Dieser Grundsatz der sozialen Legitimation, dass Menschen andere Individuen beobachten und imitieren, begünstigt das Abkürzen von Lernprozessen (Vgl. Hellhammer, 2007, S. 11).
Damit soll keine Generalisierung und keine Verallgemeinerung erfolgen. Dennoch bildet es einen Großteil der Gesellschaft ab, tritt dieser Fall von Imitation sehr häufig auf, und vor allem in Bezug auf Güter, die optisch Luxus und Ausdruck von Wohlstand vermitteln. Dabei genügen schon wenige Menschen, um Prinzipien, die zur Erziehung des Nachwuchses wichtig wären, radikal zu entkräften. Dieses Verhalten ist weder für denjenigen gut, der sich dem bequemt, ganz schlimm aber ist, dass man das Prinzip das Lernen durch Nachmachen, durch Abschauen außer Gefecht setzt.
Man raubt dem Nachwuchs die Möglichkeit selbstständig durchs Leben zu gehen. In diese Kategorie des Raubens fällt ja auch das Klimathema. „Man muss Kinder überhaupt nicht korrigieren! Sie lernen sogar besser, wenn man ihnen nicht zu erklären versucht, was sie tun sollen! Denn sie korrigieren ihre Fehler alleine!“ (Zitat Vera Birkenbihl, 2001, S. 9), wie eingangs beschrieben. „Wenn das korrekte Vorbild immer wieder gehört wird, korrigiert es sich selbst weiter besser, als wenn ein Lehrer, eine Lehrerin meint, sie müsse bei jedem Fehlerchen eingreifen“ (Zitat Vera Birkenbihl, 2001, S. 9).
Dieses Element der Erziehung nennt sich auf seine Weise Einverleibung, Lernen durch Nachmachen. Das vielleicht erstaunlichste dabei ist, dass es so einfach zu sein scheint, dass man möglicherweise nicht selbst darauf kommen würde. Es drückt auf das Selbstwertgefühl, führt Birkenbihl weiter fort, worauf wir mit der Reaktion zu rechnen haben, „hältst du mich eigentlich für blöde?“ Triviale Dinge darf man, zynisch gesagt, nicht erklären, weil wir bereits angeblich hoch entwickelte intelligente Wesen sind.
In der Zeit der künstlichen Intelligenz, wenn vielleicht tausende Kameras die Welt und ihre Bewegungen beobachten, lernen künstliche Intelligenzen durch diese Art der Einverleibung und produzieren das Spiegelbild, dessen was wir sind. So werden wir die Gelegenheit haben uns selbst zu korrigieren. Eine Zeit auf die ich aus heutiger Sicht gerne verzichten würden. Zu dunkel sind meine Vorstellungen darüber, was das bedeuten könnte. Dennoch ist es eines der Gesetze des biblischen Wortes, Gott hat uns zu seinem Ebenbild geschaffen und Thomas Hobbes machte in Leviathan ebenso deutlich, dass es eine Zeit gibt, in der beide Mächte, das Kind und ein Elternteil ihre Macht auf einer Ebene, auf einer zeitlichen Ebene haben werden. Sie leben eine gewisse Zeit lang parallel in zwei Alterskohorten.
Als bekanntes Beispiel nehme ich Fridays for Future, bei denen die Kinder die Erwachsenen sind und der vielfachen infantilen, also in weiten Zügen Kind gebliebenen Erwachsenen zeigen, wie man sich Erwachsensein vorzustellen habe. Das Spiegelbild und die Analogwelt beider Mächte stehen sich dann gleich gegenüber, wen die biologisch ausgewachsenen und die biologisch noch jungen, vielleicht auch noch unreifen sich in die Augen blicken, uns sich auf diese Weise zu erkennen geben müssen. Weil wir nun einmal menschlich sind und in der Zeit des Ichs leben müssen wir genauso anerkennen, dass wir offensichtlich nichts dafür können. Und dass viele der heutigen Erwachsenen im Wachstum irgendwo dort hängen geblieben sind, wo es ihre Vorfahren in Kriegen und Traumatisierungen ausgebremst hat und die heutige Jugend wiederum den Geist der Vorfahren derer Wiederspiegelt die im Erwachsenenalter kindisch geblieben sind. Fühlt sich an wie ein Gefühls-Chaos? Ist es auch.
Die Gegenüberstellung kann Ordnung bewirken, wenn man sich einsichtig zeigt. Man muss also zwei Dinge unterscheiden. Ein Produkt, ein Mensch, irgendwelche Objekte habe ein evolutionäres Wachstum, die eine Kategorie herausbilden, das bis zu einem Reifegrad entwickelt werden muss. Wenn mehrere solcher Evolutionen ausgebildet sind, dann beginnt die Vernetzung unter den ausgebildeten Kategorien. Genau dieser Vorgang geschieht ab dem Moment der Zellteilung, dem Moment, wenn der Homunuculus im Samen männlichen Geschlechts seinen Platz im Uterus des weiblichen gefunden hat. Von hier aus starten die Prozesse (Vgl. Erikson, 1988, S.29).
Wenn ich in der Umwelt als Designer eine Beobachtung an einem oder mehreren Gegenständen vollziehe, so übertrage ich dies auf die Textur von Oberflächen und gebärde als Individuum damit eine neue Schöpfung. Wir sind jeden Tag Schöpfer unserer eigenen Welt und haben die Möglichkeit dies zu tun, zu erkennen. Wäre da nicht die Boshaftigkeit, die am angeblichen Unrecht zu scheitern droht. Nun müssen alle Elemente des Menschen, des Fahrzeugs, des Kleidungsstücks, des Objektes, was immer es ist, entwickelt werden, bis es verwendbar wird und in die nächste Stufe überzugehen bereit ist.
Es erfolgt 2.0, 3.0, wie auch immer die ausdifferenzierten Entwicklungsstufen zu nennen sind, welche Namen sie erhalten. Jeder Zeitabschnitt ist ausdifferenziert, soll voll entwickelt sein und werden und hat seine eigenen spezifischen Eigenschaften. Die Frage ist daher, was den Menschen davon abhält in dieser Form fortzufahren!
Was für Erwachsene ein Spiel mit der Lust ist unter gleichen, kann für heranwachsende als Gewaltakte verstanden werden. Daher müssen solche Akte im Kindesalter ferngehalten werden. Sie traumatisieren Kinder. Vielmehr müssen sich Erziehungsberechtigte in jedem Augenblick des Lebens darum bemühen, in diesen drei psycho-sexuellen Phasen die Erziehung gezielt in den Augenschein zu nehmen und das notwendige mitgeben, dass es benötigt, dass ein Mensch sich später selbst helfen und selbst erziehen kann. Kinder erleben erst mit der Pubertät die Auswirkung sexueller Reife. Zuvor durchstreifen sie die Reife analer, oraler und genitaler Phasen (psych-sexuelle Phasen) die als Ausbildung der Triebkräfte, wie der Zusammenbau eines Antriebes, eines Fahrzeugmotors begriffen werden kann.
Die Lust des Kindes, sich mit dem Erlernen von Nahrung, des Aufnehmens mit dem Mund zu befassen, dem Ausscheiden und Loslassen, und zuletzt der Bekanntschaft mit der Form und späteren Funktion der Genitalien sind die Triebkräfte, die Lust auf die Entwicklung der Sachebene formen und herausbilden. Die Macht des Leben wollens formt diese Lust (Vgl. Han, 2022).
Der Begriff Autoerotik bedeutet die Fähigkeit, die Entwicklung, die durch sich selbst passiert, darin Lust, Lebenslust empfinden zu können. Sind diese Prozesse gestört, pathologisch, krankhaft, so empfindet man Liebe zu speziellen Objekten und Unlust auf alles andere. Dies dürfte zur Unausgewogenheit von Menschen beitragen. Diese drei Funktionen, als psycho-sexuelle Triebkräfte bezeichnet, treiben die psycho-sozialen Organentwicklungen voran. (Vgl. Erikson, 1988, S. 33) Der jeweilige Modus dieser psycho-sexuellen Organe ist das Bindeglied zwischen denen der psycho-sexuellen und psycho-sozialen.
Unter psycho-sozial werden verstanden, Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen, Autonomie vs. Scham, Zweifel, Initiative vs. Schuldgefühl, Regsamkeit oder Werksinn vs. Minderwertigkeit, Identität vs. Identitätskonfusion, Intimität vs. Isolierung, Genkreativität vs. Stagnation, Integrität vs. Verzweiflung. Die Fähigkeit zu entwickeln, in dem Augenblick des Handelns, der Moment, an dem ich etwas tue, meiner Produktivität, mich auf einen Zweck zubewege, Lust empfinden zu können. Menschen dazu zu erziehen, sich selbst beobachten lernen, sich reflektieren zu können ist eines der Hauptanliegen Erikson’s an der Stelle.
Denn der Mensch soll mündiger Bürger werden und das Leben selbst zu meistern wissen. Oral ist mehr das sensorische, anal die Muskulatur und genital das lokomotorische. Diese drei psycho-sexuellen Phasen reichen bis ans Ende des Spieltriebes und damit zu Beginn der Schulzeit heran. Die Lust Nahrung anzunehmen, später mit den Zähnen zerkauen zu können, oder aber beim Ausscheiden die Lust am Loslassen oder am Zurückhalten zu empfinden, haben einen Organ-abhängigen eigenwilligen Charakter, den Erikson als Orgmodi bezeichnet hat.
An deren Stellen erfolgen die Sublimierungen auf die Organe, die somit psycho-soziale Eigenschaften herausbilden. Diese Orgmodi sind daher genau die Position, die Momente des Lebens wo Erziehung erfolgen muss. Erziehung meint aber nicht unbedingt einen aktiven verbalen kommunikativen Eingriff. Nichts zu sagen ist auch eine Form der Kommunikation, wie der Kommunikationsforscher Watzlawick eine seiner Axiome nannte. Sich als Mensch so zu verhalten, dass der Nachwuchs es abschauen kann oder gar, das jemand der sich im Leben nicht zu helfen weis, abschauen kann wie dieser sich aus der jeweiligen Möglichkeit heraushelfen kann, wäre die mehrfach erwähnte Einverleibung. Das Orgmodi etwas zurückzuhalten, um jemandem die Möglichkeit zu geben, in etwas vordringen zu können, stehen der gegenwärtigen Gesellschaft in der Bildung von Autorität gegenüber.
Der Missbrauch von Macht, der Missbrauch, der sich aus Unlust von Menschen ergibt, andere etwas tun zu lassen, oder Menschen das Vertrauen zu entziehen, in dem wir alles erklären, was man vielleicht schon selbst weis, produziert den Entzug von Selbstwertgefühl und sorgt für die Entstehung einer Aggression, wenn es darum geht Autorität abzuerkennen.
Auch wenn ich mich hier etwas kompliziert ausdrücke, man muss niemandem sagen wie man sich zu verhalten habe, vielmehr muss man sich selbst so verhalten wie es die Orgmodi an Möglichkeiten zulassen. In die moderne Welt gehört nicht das Kritisieren der anderen, es gehört dazu das ich selbst erkennen kann wohin ich gehöre. Der einen Gruppe von Menschen entziehe ich mich, zugunsten einer anderen, die viel besser auf mich und meine Bedürfnisse adaptiert ist. Auf diese Weise erlebe ich die Konflikte mit denen ich ausreichend gut genug umgehen kann, an den ich wachsen kann.
Und wir benötigen Lust, um uns auf diese Weise zum Ausdruck bringen zu wollen. Diese sogenannten Orgmodi umfassend den Modus der Einverleibung, Zurückhaltung, Ausscheidung, Eindringen und Umschließen (Vgl. Erikson, 1988, S. 39). Erikson stellt heraus, dass man von einer Gesellschaft erwarten muss, die Art verlängerter Kindheit des Menschen weiter zu fördern und auszubauen (Vgl. Erikson, 1988, S. 35).
Dass Erikson in seiner Patientenlaufbahn feststellen kann, dass die Gesellschaft ihrer Natur nach sehr feindselig gegenüber der kindlichen Sexualität eingestellt ist, dabei belasse ich die weitere tragische Ausführung. Ihr Ursprung ist Verdrängung und Unterdrückung und macht abermals deutlich wie wichtig dem Erwachsenen Menschen sein Ich vor der Gesellschaft ist, ganz im Gegenteil zur Überlebensfähigkeit des Nachwuchses.
Wir scheinen mit aller Macht die Entstehung der Zukunft zu bekämpfen. Etwas umschließen kann den Raum von einzuhaltenden Vorschriften bedeuten, Verkehrsschilder, die den Weg zeigen. Hinweise und Verbote. Nicht alles was verboten und erlaubt ist, ist gegen einen Menschen persönlich gerichtet, auch wenn das so empfunden wird, was oft ein Resultat von Neurosen ist, sondern soll Menschen dazu dienen sich an den geeigneten Schnittstellen gemeinschaftlich zu verhalten.
Man stelle sich vor ein fremdes Individuum käme in eine Stadt oder ein Dorf und es gäbe unausgesprochene Regeln. Er würde verurteilt von der Bürgerschaft und wüsste nicht weshalb. In etwas eindringen oder zu etwas durchdringen zu wollen um Tiefe und Motivation in einer Sache zu finden, kann ebenso erzieherisch wirken wie das Zurückhalten, um dem dominanteren den Vortritt zu lassen, sich zu beweisen oder das zu erleben, was ich schon erlebt habe, als Synonym des Loslassens zum Beispiel dem wollenden mündigen Nachwuchs zugunsten. Die Liebe zu den Menschen entscheidet darüber wie ich mich ihnen gegenüber verhalte, wie ich mich und allgemein kommuniziere.
Ich möchte hier noch einmal Vera Birkenbihl bemühen, die zu dieser Unlust von Zeichenbildung, Zeichenentstehung durch entsprechendes Verhalten in diesen Orgmodi schreibt: „Wenn das Kind sich aber nicht (mehr) freudig durch Sprache ausdrücken kann, dann kann dies später auch zu ernsthaften Lebensproblemen führen. Denn die Sprache bestimmt ja maßgeblich mit, wie wir unsere Wirklichkeit wahrnehmen und meistern! In manchen Fällen aber verkümmern Sprach-Fähigkeiten derart, dass jemand gar nicht (mehr) differenziert über sich und die Welt nachdenken kann, weil ihm hierzu, im wahrsten Sinne des Wortes, die Worte fehlen“ (Zitat Birkenbihl, 2001, S. 9). Erziehung muss nicht das gesprochene Wort, Bestrafung oder Loben meinen, es genügt zunächst die nonverbale Kommunikation durch das Orgmodi entsprechende Verhalten. „Wenn gute Vorbilder vorhanden sind, kann man sich selbst unterrichten“ (Zitat Birkenbihl, 2001, S. 9). Und in den Momenten dieser Erziehungsmodi, die ja nun dauerhaft vorhanden sind, nur übergangen werden, besteht immer das Potenzial Zusammenhänge zu erkennen, also lernfähig zu sein und damit auch den Zusammenhalt herbeizuführen.
Zum Schluss möchte ich noch einmal das Prinzip dieser Periodisierung aus der Zyklisierung aufgreifen und den Übergang hin zur Ritualisierung darstellen. Erikson beschreibt diesen fundamentalen Augenblick im Leben eines Kindes, der ersten Wechselwirkung und der Ausbildung zu einer Form der Kommunikation wie sie sich fortan entwickeln wird. Erikson hat den Moment im Leben des Neugeborenen aufgegriffen, das auf dem Rücken liegend seinen Blick nach oben richtet und mit der Sensorik durch die Augen versucht, die Umrisse auf das umsorgende Gegenüber zu richten. Dieser erste Moment hat Überlebenscharakter. „Im Fehlen des Augenkontaktes offenbart sich das fundamentalste Unvermögen, mit der mütterlichen Welt in Berührung zu kommen“ (Zitat Erikson, 1988, S. 49). Der Augenblick des hoch Schauens, Suchens der Bezugsperson und dem Versuch zu jemandem aufzuschauen kann gleichwohl symbolisch für das Bedürfnis stehen sein Leben lang nach Menschen zu schauen, nach denen es aufschauen kann.
Von hier aus sind es die erhebenden Begegnungen mit anderen Menschen, die unserem späteren Leben ein Gefühl von Stärke vermitteln. Erikson macht hierbei sehr deutlich, dass ab solchen Momenten der ersten Begegnungen der Blick nach oben Bedürfnisstiftende Funktion innehat (Vgl. Erikson, 1988, S. 49).
Bei so manchem Politiker, Politikerin kann man den Blick beobachten, bei dem die Iris der Augen unter dem unteren Rand verschwinden. Er ist laut Psychophysiogomie, oder Anlitzkunde als eher spöttisch, in Teilen böswillig und scheint häufig sein missfallen zu unterdrücken. Seine häufige Mimik oder wie man sagt, häufige Tendenz der Mikroexpression ist von oben herab. Wir alle, oder zumindest ich haben ebenfalls zu genüge Schattenseiten. Damit soll lediglich die Interpretation von Erikson untermauert werden, wonach der Blick in dem Zusammenhang des Momentes der Geburt eine berechtigte Deutung innehat.
Die Art und Weise wie wir heute geboren werden können und auch wesentlich häufiger überleben oder gesund zur Welt kommen, spiegelt das persönliche Bewusstsein des Menschen ab, wonach Orientierung, so etwas wie umsorgender Halt und die Hoffnung auf das Vertrauen in Versorgung gegeben ist, dass alles eine Vertrautheit im Leben findet. Für sich selbst Gedeutet kann daher auch jede x-beliebige Position Grund dafür sein, sich sein eigenes Bild für die Entstehung seiner Welt zu deuten. Der Blick des Menschen nach oben gilt in der Empfindung immer als anmutig (Vgl. Aerni, 2009, S. 289). Der erste kommunikative Moment im Leben eines Menschen wird durch dieses Erleben gebildet und ist zunächst dem Schicksal überlassen und damit auch dem Schicksal des Menschen, der dem nach der Geburt entspringt. Es ist deshalb an der Stelle auch dem aufmerksamen und interessierten Leser gegeben sich in Bezug auf die Psychoanalyse eigene Vorstellungen bilden und ableiten zu können, die die Welt erfahren kann oder nicht.
Als vielleicht repräsentatives Beispiel gesellte sich bei meiner Geburt offensichtlich zum Blick nach oben die Situation hinzu, dass die Nabelschnur um den Hals verwickelt war und mir damit symbolisch ein Leben des Kampfes zu prophezeiten hatte. Dieser Fall ist nicht selten und so hat jedes Individuum seine seltene Komposition des Geborenwerdens (Vgl. Studie 2023). Scherzhaft gesagt, hätte mir man damals gesagt ich solle Psychoanalytiker werden, vielleicht hätte ich es damals zu deuten gewusst was mir im Leben bevorstehen sollte. In der Tat ist das Thema Resilienz meines geworden, das mich sowohl im Leben als auch in sportlicher Perspektive immer begleitet hat. Und sowie vielleicht mein Name Axel seinem Ursprung nach als Vater des Friedens oder Vater des Lichts seine Bedeutung hat, so hat auch das seine Wahrheit in der Bestimmung des Lebens gefunden.
Ich möchte hier aber keinen Übergang zur Parapsychologie erschaffen, sondern mit dem Bezug zur Realität den Übergang zu den Ritualen erreichen. Ich bin mir also sicher, die Vorleistungen, die durch herausragenden Psychoanalytiker in den vergangenen hundert Jahren erbracht wurden, müssten erst jetzt in den kommenden Jahren neu hinzugezogen werden. Es ist anzunehmen, dass der Mensch nach der Unterdrückung und hin zum Wohlstand zu erwarten hat, sich aus dem herauszukämpfen hat, woraus er geboren wurde. Das zugewandte Gesicht zur Bezugsperson ist der wesentlichste zur Kommunikation, aber auch zur Bildung der Identität und hat vor sich die Ausbildung der Resonanz, die Fähigkeit der anfänglichen Einverleibung. Erst die Möglichkeit den Körper in unterschiedlichen Positionen zu üben wird dazu führen gedanklich andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Das Bewusstsein beobachtet werden zu können, kann Scham hervorrufen.
Menschen, die hinter mir stehen können die Bedeutung in die sprichwörtliche Realität bedeuten. Die Momentaufnahmen der Positionen im Leben können mir verraten, wie ich im Augenblick meines Lebens zur Welt positioniert bin. Die Vielfalt an charakteristischen Kombinationen und wie wir darüber denken werden ist das, was uns ausmachen wird (Vgl. Erikson, 1988, S. 50). Und immer wird es die Möglichkeit geben einmal zurückblicken zu können und zu hinterfragen, warum wäre es nicht anders verlaufen oder mit der Sorge verbunden einmal dieses geliebte Leben verlassen zu müssen. Die Vielfalt ist reichhaltig und man muss akzeptieren das es wohl nichts gibt, was es gezielter planen könnte, als das natürliche, die Natur, das Naturell selbst.
„Das Gehen muss also wie jeder andere Entwicklungsschritt einen Beitrag zur Selbstwertschätzung leisten, in der sich die Überzeugung widerspiegelt, dass man die angemessenen Schritte in Richtung auf eine gemeinsame und produktive Zukunft hin lernt und auf dem Weg zu diesem Ziel eine psychosoziale Identität erlangt (Zitat Erikson, 1988, S. 52).“ Jeder Moment im Leben eines Menschen bildet auf irgendeine Weise neuronale Verbindungen. Der wechselseitige Moment zwischen Neugeborenem und Bezugsperson bleibt für eine gewisse Zeit elementare Grundfunktion der Kommunikation. Im ersten Lebensjahr ist das klassische Neugeborene in der Einverleibungsphase. Im Anschluss daran erfolgt die Phase zur Autonomie. An der Stelle beginnt, wenn man so will die Saat zur späteren Ernte. Hier lernt das Kind sich von der Vorstellung eines Zusammenhangs zwischen den Eltern als einer Gottheit zu lösen und eine Orientierung hin zur Religion zu suchen und zu finden. Zeit seines Lebens wird sich das Kind versuchen wollen in Autonomie zu üben. Hier entsteht das Gefühl des jungen Menschen sich im Leben vor Gott und der Gesellschaft zu orientieren. Erich Fromm hat in die Kunst der Liebe einmal beschrieben, unweigerlich ist die Mutter mit dem Kind biologisch verbunden. Eine liebende Mutter liebt daher alle Kinder auf die gleiche weise und wird daher versuchen sich auch Zeit des Lebens vom eigenen Kinde zu trennen. So kommt das Kind in die Lager sich Überlebensfähig die Umwelt zu gestalten. Vielleicht Dinge zu tun die zum Erfolg führen.
Der Moment der Kommunikation, von dem ich zuvor sprach ist der Beginn aller Ritualisierungen. Dieser ständige Austausch zwischen Menschen wird sich zeitlebens fortsetzen. Ob der Säugling gefüttert wird, geweckt, gesäubert oder zu Schlaf gebracht wird, später als Kind Geschichten vorgelesen bekommt, all diese Wiederholungen sind der Beginn von Ritualen, welche die Grundlagen für Halt und Orientierung im Leben mit sich bringen (Vgl. Erikson, 1988, S. 54). Nicht umsonst werden Gebete zu bestimmten Uhrzeiten vollzogen und wo Gottesfurcht besteht auch gesellschaftlich ausgelebt. Die Rituale sind durch die Bedürfnisse der Geschlechter bestimmt. So wird eine Mutter das Bedürfnis einer Mutter und Frau genauso projizieren wie es ein Vater tun wird. Je geregelter und organisierter dieses Leben sein kann, so könnte man meinen, kann es für Kinder auch leichter und einfacher einen Halt fürs spätere Leben bedeuten. Daraus kann man aber keine allgemein gültige Regel oder Generalisierung ableiten.
Der Recherche nach erfolgen die Entwicklung der Geschlechter nach einem Kontinuum und zeigen sich jeweils ausdifferenziert. Ich muss daher die Möglichkeit von anderen anfänglichen Gesellschaftsformen wie bsw. Familie und das Zusammensein von zwei oder mehreren gleich- oder andersgeschlechtlichen Menschen den jeweiligen Individuen selbst überlassen. Psychoanalytiker äußern sich hierzu fachlich und sachlich und geben sich nicht moralisch behaftet. Von den täglichen Ritualen, die dem Menschen schließlich die Möglichkeit geben einen strukturierten Tagesablauf einzuverleiben, findet ein Übergang statt zu den kulturellen Ritualen. Dieses anfängliche Ritual zwischen dem Ich und dem Anderen, wie Erikson es ausdrückt, bedient das Bedürfnis nach Ritual, das im Menschen angelegt, inhärent ist. Erikson spricht hier in der Tat von einem ästhetischen Bedürfnis von überzeugender Qualität, das man als Numinose bezeichnen muss. Einer Übermacht, der nichts entgegenzusetzen sei.
Sofern die Leserschaft Zweifel an der Richtigkeit dieser Sache hätte, könnte man dies dahingehend testen, als dass man sich versucht außerhalb dieser Vorstellung zu bewegen und einem offensichtlich nichts anderes entgegenkäme als ein eigenes Versagen auf irgendeinem Gebiet. „Religion und Kunst sind die Institutionen mit dem größten traditionellen Anspruch auf Kultivierung des Numinosen“. (Zitat Erikson 1988, S. 57) Erikson beschreibt hier den Moment der Geburt, bei dem zu aller forderst an das Bedürfnis nach einer Orientierung des übersinnlichen bedient wird, der Einverleibung einer übermacht. Aus diesem heraus entsteht beim Menschen durch den fortwährenden Austausch und der damit verbundenen Kommunikation die Basis für Ritualität und Kultivierung für die bevorstehende Gesellschaft. Meine Vorstellung sagt immer, seit Tauenden von Jahren hat sich in der Welt nichts verändert, nur die Verführung ist ins unermässliche gewachsen. Der Philosoph Thomas Hobbes beschreibt in der Form der Wechselwirkung das durch abfallen bestimmter Dinge erst das Bedürfnis entstehen kann alte Dinge wieder neu aufgreifen zu wollen. Es kommt also alles wieder zurück was schon war, also auch Ritualisierungen die vielleicht abhanden kamen. Die Welt wird also nicht schlimmer, sie wird für das leben im Zeitgeist angepasster.
Die ersten Momente der Ritualisierung im Leben eines Säuglings, zuvor beschrieben, fanden in der oral-sensorischen Phase statt. Der ersten Phase, die in der psycho-sozialen Organentwicklung des Ur-Vertrauens vs. Ur-Misstrauens stattfinden. Schon in den Anfängen der zweiten Phasen, anal-muskulär, bestehen die ersten Momente der Ritualisierung in der Vorsicht und Vermeidung von Gefahren. Das Kind muss lernen sich selbst zu beobachten (Vgl. Erikson, 1988, S. 58) Außerdem lernt das Kind darauf zu achten was erlaubt ist und was nicht. Die Erziehung hat hier zum Ziel dem heranwachsenden Menschen ein Selbst zu offenbaren, ein Bewusstsein, was es selbst ist oder sein kann, was es werden kann.
Im weiteren Verlauf des Lebens werden unter der Triebherrschaft der drei vorgestellten psycho-sexuellen Organentwicklungen und der damit verbundenen Erziehungsmodi die psych-sozialen Organe herausgearbeitet. Diese kann man sich nicht aussuchen, sondern sind Teil eines werdenden Organismus. Jedes ausgebildete wird sich im weiteren Lebensverlauf immer wieder neu wiederholen. Und so wenig wie wir es zu Beginn des Lebens wissen konnten, und es mehr eine Gefühlsgeschichte war, so wenig wird man es bewusst dann wahrnehmen, wenn man meint das Recht zu haben, sich aus missglückten Erziehungsmaßnahmen zu entziehen. Möglicherweise das Kernproblem der Distanzierung dazu.
Dieser Moment der Geburt ist ein Zeitpunkt, der sich bis zur maximalen Ausbildung der Organe im jungen Erwachsenenleben durchzieht und dort am anfälligsten ist. Die im Anschluss daraufhin folgenden weiteren Konfliktphasen, die im Erwachsenenalter erscheinen, sind keineswegs weniger wichtig, aber biologisch vielleicht weniger anfällig. Die Teilung des Ichs mit der Gesellschaft wird dort deutlich, wo sich Menschenmassen unter einer Führungsrolle vereinen. Sie tragen dazu bei, das „Es“ der Gesellschaft zu verwirklichen, die unausgesprochene Moral, durch die das jeweilige „Ich“ als Individuum durchstoßen muss. Wenn ich mir eine Gesellschaft aufdrängen lasse, obwohl ich vielleicht nicht charakterisiert bin, wie es mir die Gesellschaft vorlebt, dann habe, verliere ich in und durch die Masse an Persönlichkeit. Mir bleibt demnach keine Wahl, als mein Ich durch die Gesellschaft hindurchzuzwängen und mich meiner Persönlichkeit nach zu entwickeln. Sigmund Freud nannte dies, das „Ich“ muss größter werden als das „Es“. Die Herausforderung ist die Möglichkeit der Verrohung die dann entsteht, wenn ich mich dem gesellschaftlichen Willen ohne diese Erziehung beuge.